Die h-moll-Messe und der mit zwanzig Sätzen umfangreiche Zyklus „Die Kunst der Fuge“ sind die beiden Kompositionen, mit denen sich Johann Sebastian Bach in seinen letzten Lebensjahren am meisten beschäftigt hat. „Die Kunst der Fuge“ ist einer der absoluten Gipfel seines Schaffens. 1802 erklärte der Bachbiograph Johann Nicolaus Forkel, dass dieses Werk „für die große Welt zu hoch“ sei. Im Laufe der Zeit hat sich dieses Bild des vergeistigten Werks geändert. Alban Berg wusste Anfang des 20. Jahrhunderts, dass sie oft „für Mathematik gehalten wurde“, er dagegen war überzeugt, dass dieses Werk „tiefste Musik“ sei. Und für den Pianisten Glenn Gould gab es keine Musik, die ihn tiefer bewegte als die letzte, die unvollendete Fuge. Denn Bach musste die Kunst der Fuge bei seinem Tode unvollendet hinterlassen. Genau an der Stelle, an der die letzte Fuge abbricht, schreibt C. Ph. E. Bach in das Manuskript des Vaters: „NB: ueber dieser Fuge, wo der Nahme B A C H im Contrasubject angebracht worden, ist Der Verfaßer gestorben.“ Erleben Sie dieses Meisterwerk im Rahmen des 400-jährigen Jubiläums unserer Orgel, gespielt von einem Meister seines Faches, dem Organisten Prof. Heinrich Walther der uns schon des Öfteren mit seinem Spiel in Lich erfreut hat. |